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Wolfgang Krüger rund

Rat von Dr. Wolfgang Krüger
Psychotherapeut und Buchautor

Wie kann man den Partner ändern?

Das ist eine schwierige Frage! Wir müssen den Partner gelegentlich ändern, wenn uns zu viel stört. Wenn er immer seine Kleidung vor dem Schlafengehen verstreut und kaum in der Küche hilft, werden Sie sicher irgendwann ungehalten reagieren. Dann ist es berechtigt, kräftig in einem Gespräch auf eine Veränderung hinzuwirken. Aber wir sollten dann beachten, dass wir den Partner nur an sehr konkreten Punkten kritisieren. Er wird immer mauern, wenn wir versuchen, ihn grundlegend umzumodeln. Denn der Andere will geliebt werden, er möchte Anerkennung bekommen. Deshalb gilt der Grundsatz: Wir müssen fünfmal loben, dann dürfen wir einmal kritisieren.

Und wenn wir kritisieren, sollten wir möglichst geschickt vorgehen. Leider sind wir dazu oft nicht in der Lage. Wir handeln eher nach dem Dampfkesselprinzip: Wenn genügend Druck aufgebaut ist, platzen wir los. Meist machen wir dann eine Generalabrechnung und überschütten den Anderen mit Vorwürfen. Der Partner wird auf diese Weise zum Gegner, der sich daraufhin in seinen seelischen Schützengraben zu-rückzieht. Günstiger ist es daher, etwas planvoller vorzugehen.

Dann versuchen Sie den Partner zu loben, bevor Sie Ihre Kritik formulieren. Wir sagen ihm dann:

„Du bist ein toller Typ, ich bin gern mit Dir zusammen. Aber das Du immer eine halbe Stunden zu spät kommst, bringt mich auf die Palme.“

Nun kann es allerdings oft passieren, dass der Partner abwehrend reagiert. Oder er stimmt dem zwar zu, ist aber weiter unpünktlich.

Ein Hauptproblem nach Streitgesprächen besteht offenbar darin, dass der Partner auf meine Wünsche nicht eingeht, so dass ich ohnmächtig bin.

Dann muss ich begreifen, dass Streitgespräche häufig wenig sinnvoll sind. Es macht dann viel mehr Sinn zu handeln. Daher wird der größte Teil der Konflikte schweigend ausgetragen. Das ist deshalb so wirksam, weil sich der Partner gegen unsere Stimmungsbotschaften kaum wehren kann.

Wir ziehen uns dann etwas zurück, kümmern uns mehr um die eigenen Interessen, investieren mehr Zeit in unsere Freundschaften. Dadurch wirken wir unabhängiger und entschlossener, wir haben eine sehr präsente Ausstrahlung und plötzlich gibt fast immer der Partner nach. Doch das gelingt langfristig nur, wenn wir mit ihm eine Win-Win-Vereinbarung treffen. Wir sagen ihm dann: Ich gehe gern auf einen Deiner Wünsche ein, wenn Du einen meiner Wüsche erfüllst. Das hilft fast immer.

Und es hilft auch, wenn Sie drei entscheidende Tipps beachten:

  1. Kümmern Sie sich immer vor allem um das eigene Leben, um die Realisierung der eigenen Ziele. Dann sind Sie unabhängig, bleiben für den Partner interessant und der Schwerpunkt des Lebens bleibt in Ihnen selbst. Dann können Sie viel geschickter mit jenen Affekten umgehen, die sonst eine Beziehung zerstören können.

  2. Und Sie sollten verschwenderisch mit Lob umgehen. Lob ist das Schmieröl der Liebe und hilft, den Partner auch in schwierigen Zeiten zu überzeugen.

  3. Und denken Sie immer daran: Fast alle Situationen lassen sich mit etwas Humor besser bewältigen. Humor ist nicht immer angebracht, wenn es sich um gravierende Probleme handelt. Aber meist können wir den Partner eher von unseren Wünschen überzeugen, wenn wir unsere Anliegen mit etwas Humor würzen.

Anregungen:

Welche konkreten Veränderungen wollen Sie beim Partner erwirken?

Wofür könnten Sie ihn loben? Halten Sie die Regel: ‚Fünfmal loben, einmal kritisieren‘ ein?

Inwiefern können Sie auch in schwierigen Situationen humorvoller reagieren?

Ausführlicher: Wolfgang Krüger: So gelingt die Liebe – auch wenn der Partner nicht perfekt ist.

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